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Dienstag, 15. August 2017

Spieglein, Spieglein an der Wand, wir haben die coolsten Masken im ganzen Land!

Weil es in der ersten Woche schon so viel Spaß machte, sind wir heute gerne noch einmal nach Knorffien, ins Land der Knorffe, gereist. Kennst du die Knorffe? Das sind ganz eigenartige Wesen, die es gerne schmuddelig und chaotisch haben. Knorffe schlafen fast den ganzen Tag, essen am liebsten grindige Knorffsoppe und halten nichts vom Aufräumen. Nur einen Knorff gibt es, auf den das alles nicht zutrifft … und das ist Knobelius Knorff. Was Knobelius Knorff von den anderen Knorffen unterscheidet und wie er plötzlich in Ottos Schultasche landet, erfährst du in „Otto und der kleine Herr Knorff“ von Andrea Schomburg. Definitiv lesenswert!

Knorffien

Nach der Pause standen die Regenwälder dieser Welt am Programm. Unsere Lesehelden wissen, dass Papier aus Holz gemacht wird und dass Holz – und damit auch Papier – wertvoll ist. Daher wird bei uns auch nicht achtlos alles weggeworfen, sondern scheinbar Nutzloses wie alter Karton wird für künstlerische Aktionen genutzt. Natalja hatte die tolle Idee, Masken aus Karton zu basteln. Somit hieß es für uns: Raus mit den Scheren, Acrylfarben und Schwämmen und an die „Arbeit“ :-).

Die Ergebnisse können sich sehen lassen!

 

Montag, 14. August 2017

Lesehelden Sommercamp ’17, 2. Woche, Tag 1

Wir haben die zweite Woche mit zehn kleinen Leseheldinnen und Lesehelden gestartet. Bis auf drei Heldinnen, sind alle Kinder zum ersten Mal bei uns, worüber wir uns besonders freuen. Wir hoffen, dass sie alle eine unvergessliche, unterhaltsame und schöne Woche haben werden. Natalja und Bettina haben sich auf jeden Fall viel für die Kids vorgenommen. Im Fokus steht diese Woche Upcycling. Dabei geht es um die Verwandlung alter beziehungsweise scheinbar nutzloser Stoffe in neue Produkte.

Zu Beginn wurden einmal alle mit den Lese-Superkräften vertraut gemacht. Dabei ging es darum, den eigenen Superblick zu schärfen, das Ultragehör zu aktivieren, das Fingerspitzengefühl zu verfeinern und die eigene Lesehöchstgeschwindigkeit zu toppen. Wenn du mehr über unsere Superkräfte erfahren möchtest, klick hier rein.

Anschließend lernten sie Penny und den Riesen Pallawatsch von Brigitte Endres kennen. Wie das wohl wäre, wenn man einen Riesen zum Freund hätte? Ohne ihn wäre es Penny zum Beispiel nicht gelungen, den Flieger ihres Bruders vom Kirchturm herunterzuholen.

Die meisten Kids bleiben diese Woche sogar bis am späten Nachmittag bei uns, was ziemlich cool ist, weil wir dann genügend Zeit für die verschiedensten Dinge haben. Wir sind schon gespannt, was in den nächsten Tagen so alles passiert …

Donnerstag, 10. August 2017

Auf Regen folgte Sonnenschein

Heute stand gleich am Morgen ein Rätsel-Lauf am Programm. Victoria und Bettina haben sechs verschiedene Stationen für unsere kleinen Lesehelden vorbereitet, bei denen es entweder eine sportliche Aktion zu erledigen, etwas zu basteln oder etwas zu lesen gab. Nachdem bereits gegen 08:15 Uhr ein Gewitter über das Lesecamp hereinbrach, wurden die Stationen flink nach drinnen verlegt.

Unsere persönlichen Highlights waren der Pottwal, den die Kids gebastelt haben, und die Station, bei der sie einen bestimmten Text „nach Gefühlen“ zu lesen hatten.

Pottwale

Letzteres war besonders witzig, weil unsere Lesehelden Franz Grillparzers Aphorismus zum Thema Regen entweder gelangweilt, zornig, lustig oder müde lesen mussten.

Böses Wetter

Nach dem Stationen-Lauf tauchten wir ein in Nicolas Gornys „Supermops und der dreiste Dackelraub“. Schon witzig, wenn ein stinkfauler, aber niedlicher Mops auf einmal mit Superkräften ausgestattet ist, nur weil er ein vergammeltes Würstchen, das hinter dem Kühlschrank lag, gefressen hat.

Am späten Vormittag schien sogar die Sonne wieder. Das ist aber eigentlich kein Wunder, wenn unsere Kids so gerne und so viel lesen.

 

Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung

Anleitung zum erfolgreichen Umgang mit der Fortbildung(spflicht)1

Achtung!
Nur weiterlesen, wenn Sie APS-Lehrperson sind, denn für Lehrerinnen und Lehrer an AHS/BHS etc. besteht sowieso keine dezidierte Pflicht zum Nachweis der Teilnahme an Fortbildungs-Lehrveranstaltungen. Sie können sich also in diesem Fall nach dem Abschluss Ihres Studiums und Ihres Probejahrs in Ihrer unterrichtsfreien Zeit anderen Interessen widmen, sofern Ihnen dies Ihre Vernunft und das Lernverhalten Ihrer Schülerinnen und Schüler erlauben.

Für APS-Lehrende besteht eine Fortbildungspflicht von 15 Einheiten pro Schuljahr, theoretisch zumindest. Finden Sie also umgehend heraus, ob Ihre Schulleitung und/oder Ihre Schulaufsicht dies nachfragt und/oder kontrolliert. Wenn nicht, gilt für Sie der letzte Satz aus dem ersten Absatz.

Falls in Ihrer Schule beziehungsweise in Ihrem Bezirk doch Wert auf Fortbildung gelegt wird, – keine Sorge! – bleiben Ihnen noch mehrere Möglichkeiten, diese Pflicht freizeitschonend zu erfüllen:

  1. Melden Sie sich zu möglichst exotisch klingenden, wahrscheinlich unsympathisch erscheinenden und an ungünstigen Terminen geplanten Fortbildungsveranstaltungen an (z. B. „Die Verbesserung der Kompetenzenevaluation in Verbindung mit SQA in Hinblick auf die neue Erlasslage“). Erfahrungsgemäß werden diese wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. Einen zusätzlichen Vorteil können Sie verbuchen, wenn Sie den Beliebtheitsgrad der Vortragenden kennen.
  2. Für Risikofreudige: Melden Sie sich zu möglichst interessant klingenden, wahrscheinlich sympathisch erscheinenden und an günstigen Terminen geplanten Fortbildungsveranstaltungen an („Arbeitsblätter für den * Unterricht“). Vermutlich ist der Kurs überbucht und Sie kommen lediglich auf die Warteliste.
  3. Buchen Sie einen Fortbildungskurs, der Ihrem Freizeitverhalten nicht allzu sehr entgegensteht – „Nordic Walking auf der Donauinsel“, „Stadtspaziergang in der historischen City“, „Kreatives Töpfern“, „Sammeln von Heilkräutern“ oder „Volleyball für Anfänger“ – und verbuchen Sie den Nachmittag als kostenloses Pendant zu Ihrem üblichen Volkshochschulangebot.

Haben Sie sich aber tatsächlich zu einer Fortbildungsveranstaltung angemeldet, die auch stattfindet, müssen Sie immer noch nicht verzweifeln, denn …

  • Sie könnten immer noch auf dem Weg in die Bildungseinrichtung erkranken,
  • Sie könnten kurz nach dem Beginn der Veranstaltung erkranken,
  • Sie könnten kurz vor oder nach dem Beginn der Veranstaltung eine dringende Nachricht eines Verwandten erhalten, dass der Hund entlaufen, die Schwiegermutter erkrankt oder die Installationen des WCs defekt etc. sei/en und dass Ihre sofortige Anwesenheit daheim vonnöten sei, woraufhin Sie die Veranstaltung umgehend verlassen müssten.

In all diesen Fällen sollten Sie Wert auf die Aushändigung einer Teilnahmebestätigung legen beziehungsweise sicherstellen, dass diese auf PHonline für Sie verfügbar ist. Immerhin hatten Sie ja den guten Willen sich fortzubilden.

WENN Sie aber nun wirklich an der Fortbildung teilnehmen müssten,

  • könnten Sie ein wenig am Gang herumtrödeln, Kaffee trinken, rauchen und/oder mit befreundeten Lehrpersonen tratschen, denn schließlich ist der informelle Austausch sehr wichtig,
  • könnten Sie jeglichen innovativen Ansatz der Vortragenden gekonnt mit „Das geht mit unseren Schülerinnen und Schülern nicht!“ oder „Das ist viel zu schwer!“ abschmettern,
  • könnten Sie jegliche Aufforderung, selbst etwas zu erarbeiten, zu erstellen oder zu präsentieren mit der Feststellung „Na, dazu hab ich jetzt gar keine Lust!“, „Ich hab heute schon in der Schule gearbeitet …“ oder „Nicht das auch noch …!“ torpedieren,
  • könnten Sie schließlich die Evaluation der Veranstaltung mit „Nicht genug/zu wenig/zu viel/viel zu viel Praxisbezug“ und/oder „Nicht genug/zu wenig/zu viel/viel zu viel Theorie/Niveau“ kommentieren.

Selbstverständlich sind zu allen Vorschlägen noch kreative Variationen möglich.

Vielleicht denken Sie aber doch ganz anders, wenn Sie in der Klasse stehen und nach Möglichkeiten suchen, Ihren Unterricht innovativer, abwechslungsreicher, motivierender und erfolgreicher zu gestalten. Vielleicht ist es nur das unzureichende und/oder uninteressante Angebot der Fortbildungsinstitutionen, das Sie von effektiver Fortbildung abhält? Die falschen Themen? Oder das schlechte Setting? Die unzulänglichen Locations? Die faden, praxisfernen und/oder abgehobenen Vortragenden? Oder ist es vielleicht zu viel verlangt, theoretische Ansätze und neue Erkenntnisse aus der Bildungsforschung selbständig in die eigene Berufspraxis zu transferieren?

Es ist eine Tatsache, dass sich die Fortbildungsveranstaltungen der verschiedenen Bildungseinrichtungen in den letzten Jahren nicht gerade über einen Ansturm an Fortbildungswilligen freuen durften. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig2.

Möglicherweise handelt es sich aber doch um sich gegenseitig verstärkende Einflüsse. Eine Trendumkehr wäre im Sinne aller Beteiligten mehr als wünschenswert, denn ohne Lehrerfortbildung ist Schul- und Unterrichtsentwicklung unmöglich.

Lesen Sie auch Fortbildung: Die andere Seite der Medaille.

 

1 siehe LDG § 29 Abs. 3 „Der Landeslehrer hat um seine berufliche Fortbildung bestrebt zu sein.“ und SchUG § 17 Abs. 1 „Der Lehrer hat in eigenständiger und verantwortlicher Unterrichts- und Erziehungsarbeit die Aufgabe der österreichischen Schule (§ 2 des Schulorganisationsgesetzes) zu erfüllen. In diesem Sinne und entsprechend dem Lehrplan der betreffenden Schulart hat er […] den Lehrstoff des Unterrichtsgegenstandes dem Stand der Wissenschaft entsprechend zu vermitteln[.]
2 Einige davon finden sich im vorliegenden Text, der als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage dienen soll.

Eines Tages …

Im Rahmen des Schulprojektes „Wir sind unsere Zukunft“ an der HBLA Pitzelstätten hat Stefan Michenthaler einen Text darüber verfasst, was geschieht, wenn sich der Mensch nicht um die Natur und um seine eigene Gesundheit kümmert. Etwas düster, aber mit Sicherheit nicht utopisch – eine beeindruckende Leistung eines jungen Menschen, der mit kritischer Haltung und offenen Augen durchs Leben geht. Weiterlesen

Wir sind unsere Zukunft

Wenn junge Menschen an die Zukunft denken, überkommt viele von ihnen ein Gefühl der Ohnmacht. Sie glauben, als Einzelne keinen Einfluss auf die Entwicklung unserer Gesellschaft oder Umwelt zu haben. Wir sind unsere ZukunftEs gibt aber auch junge Menschen wie die Schülerinnen und Schüler der HBLA Pitzelstätten in Klagenfurt, die sich für die letzten Schulwochen ein großartiges Projekt vorgenommen haben. 

„Wir sind unsere Zukunft“ ist eine Initiative junger Erwachsener, die sich nicht damit zufrieden geben, sich endlos über gegenwärtige Probleme zu beschweren, sondern die es sich vielmehr zum Ziel gesetzt haben, zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln, die es uns und unseren Kindern ermöglichen, schöner, bewusster, bunter und gesünder zu leben.

Wie kann ich junge Menschen dazu motivieren, politisches Bewusstsein zu entwickeln, wie wichtig sind Bäume für uns und unsere Umwelt, welche Möglichkeiten haben wir, das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen,  was bedeutet es heutzutage, Kinder in die Welt zu setzen, wie kann ich mich mit Bewegung und Ernährung fit und gesund halten, muss ich alles Alte wegwerfen oder kann ich daraus Neues schaffen, muss es wirklich Massentierhaltung sein, wie kann ich mir den Garten in die Stadt holen, wie viel Müll produzieren wir eigentlich und wie kann Literatur den Menschen die Augen öffnen?

Wir sind unsere Zukunft

Wir sind unsere Zukunft

Die Schülerinnen und Schüler der HBLA Pitzelstätten haben einen eigenen Blog, arbeiten momentan an  ihrer Website, sind auf Facebook und geben am Ende des Projektes das Herzstück ihrer Arbeit, „Die WUZ“, eine Zeitung über „Wir sind unsere Zukunft“ heraus. 

Wir mit Raise Your Voice! freuen uns sehr, die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Projekt unterstützen und Teile ihrer Arbeit unter Junge denken lassen veröffentlichen zu dürfen.

„Wir sind unsere Zukunft“ ist pure Inspiration! Wir gratulieren allen Schülerinnen und Schülern zu ihrem Engagement und ihrer beeindruckenden Arbeit!

The Box Provided

Der Wettbewerb wird früh von uns verlangt und wächst in uns wie ein Geschwür, wuchert in unseren Köpfen, bis wir beginnen, alle in Gut und Schlecht zu unterteilen. 1 bis 4 dürfen weiter, jeder, der eine andere Zahl auf sein Blatt Papier bekommt, darf nicht mehr mitspielen. Jedes Jahr ein paar weniger …

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Überforderte Schiedsrichter zerpfeifen Spiele

Sowohl Mannschaften als auch Fans verfolgen über die gesamte Saison hinweg nur ein Ziel: das Erreichen der wohl heißesten Phase im ganzen Jahr, dem Eishockey-Playoff.

Die sogenannte 5. Jahreszeit ist geprägt von wahren Emotionen, vielen Checks und Raufereien, körperlich und kämpferisch hartgeführte Partien sowie einer unglaublichen Spannung, die in der Luft liegt, wenn die Mannschaften das Eis betreten und die Fans die Halle zum Beben bringen.

Aber was passiert, wenn die Schiedsrichter aufs Eis kommen? Ein gellendes Pfeifkonzert ertönt. Und dies hat seine guten Gründe. Wenn in nur drei Spielen bereits 172 Strafminuten gepfiffen werden, wie zum Beispiel im Viertelfinale 2015 zwischen dem KAC und Znaim, rücken natürlich die Schiedsrichterleistungen mehr denn je in den Fokus.

Tatsache ist, dass die meisten Schiedsrichter immer wieder mangelnde Playoff-Form besitzen und in vielen Situationen falsche Entscheidungen treffen. Sie scheinen maßlos überfordert zu sein und wissen nicht, wann eine Härtegrenze zu ziehen ist und wann nicht. Die Unparteiischen laufen verwirrt am Eis umher und pfeifen auf einmal Fouls, die einige Momente vorher noch zu keiner Strafe geführt haben. Sie ändern prompt mitten im Spiel ihre Taktik. Wenn das Publikum dann auch noch seinen Unmut preisgibt und zu pfeifen beginnt, sind sie komplett von der Rolle.

Warum, um alles in der Welt, werden die Zebras denn nicht besser ausgebildet, damit sie auch in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren?

Wie von DOPS-Boss Lyle Seitz richtig angemerkt, gibt es im Playoff bei fast allen Teams mehr Emotionen und mehr Leidenschaft. Dass es im Playoff etwas ruppiger zur Sache geht, sollte aber grundsätzlich keine Überraschung sein. Schließlich kämpfen die Teams um den Titel. Da wird dem Gegner nichts geschenkt.

Umso verwunderlicher ist es, dass es die Schiedsrichter jedes Jahr wieder schaffen, ein Spiel so zu beeinflussen, dass es zugunsten einer Mannschaft kippt. Die Unparteiischen zerpfeifen teilweise tolle Eishockeyspiele, wobei viele ihrer Entscheidungen auch für Experten extrem fragwürdig sind. Natürlich ist aufzupassen, dass aus schmutzigen Fouls keine Verletzungen hervorgehen, aber dennoch wird zu oft zu kleinlich gepfiffen. Es ist klar, dass Schiedsrichter auch nur Menschen sind, und wir wissen alle, dass Menschen Fehler machen können und dass es oft nicht leicht ist, während eines Eishockeyspieles den Überblick zu bewahren. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass sie ihren Job sorgfältig und fair erledigen.

Eishockey ist ein so toller, aufregender, mitreißender Sport. Wir sollten ihn nicht von irgendwelchen „Pfeifen“ beeinflussen lassen, die nicht in der Lage sind, den Besseren auch wirklich gewinnen zu lassen.

Wir Fans fordern gut ausgebildete Schiedsrichterfachkräfte, die ein Eishockeyspiel nicht verformen und bestimmen, sondern nur tatsächliche Fouls ahnden und eine Nebendarstellerrolle einnehmen. Die Hauptrolle gehört nämlich immer noch unseren geliebten Eishockeycracks!

Titelbild: Ottawa v Tampa Bay refs goal fight April 22 2006.jpg by Flickr user leoniewise

Individualität statt Normalität!

Gebt dem Anderssein eine Chance!

Das Streben nach Gleichheit ist Mord an der Vielfalt und Kreativität. Engstirnige Kleingeister sind die Mörder der Freiheit! Wollen wir das?

Wer möchte ein Aquarium betrachten, in dem nur fade graue Fische schwimmen? Viel lieber sehen wir doch, wie sich die bunten Farben der unterschiedlichsten Tiere zu einem wilden Durcheinander mischen. Warum tolerieren wir das in dem Glaskasten, der nur zur Deko in der Wohnung steht, wenn wir eben dies an der Menschheit ändern wollen?

Ist ein Mensch anders als der graue Strom der Norm, wird er schnell ausgegrenzt. Es wird getuschelt, getratscht oder gelästert. Doch die meisten machen sich nicht einmal ansatzweise die Mühe, ihn kennenzulernen. Seinen Standpunkt zu erfragen. Viele wagen es nicht einmal, ihn anzusprechen, oder sich im Bus neben ihn zu setzen. Er wird gemieden. Dabei könnte eben dieser eine Mensch Ansichten und Erfahrungen besitzen, die uns alle bereichern können. Er könnte der Zuhörer sein, den allzu viele brauchen. Er könnte der netteste Mensch sein oder der gute Freund, der in so vielen Leben fehlt. Doch viele denken nur: Der sieht ja gefährlich aus! Stammen diese Tattoos vielleicht aus dem Knast? Erschießt der mich, wenn ich ihn schief anschaue? Was ist in seinem Leben nur schief gelaufen? Was haben seine Eltern in der Erziehung falsch gemacht?

Doch genau solche Menschen brauchen wir! Mutige, die sich trauen, anders zu sein. Welche, die es wagen, sich vom Rest abzuheben. Denen die Blicke der Masse egal sind, weil sie sich wohl fühlen, wie sie sind. Viele von ihnen fühlen sich erdrückt, wenn sie gezwungen werden, sich anzupassen. Mit ihrer Kleidung und Denkweise befreien sie sich ein Stück weit vom allgemeinen System, dem zu viele blind vertrauen. Für sie heißt anders zu sein meist auch anders zu denken. Kritisch, unabhägig und selbstbestimmt. Kreativ und innovativ. Frei!

Leider gibt es viele „normale“ Menschen, die nicht einmal sehen (wollen), wenn jemand am Boden liegt. Sie wollen nicht in Schwierigkeiten geraten. Eben jene Menschen, die anders sind und so aussehen, als hätten sie selbst das arme Opfer zusammengeschlagen, sind es meist, die ihm zuerst die Hand reichen. Dafür sollen sie geächtet werden?

Menschen mit anderen Ansichten sind oft die größten Freigeister mit den großartigsten Ideen. Sie nehmen den Kampf auf, selbst wenn die Gesellschaft meint, es sei unmöglich. Viele große Denker wurden belächelt oder gar verfolgt, weil sie anders waren. Weil ihre Erkenntnisse nicht in ihre Zeit passten. Heute kennt nahezu jeder ihre Namen und ihre bahnbrechendsten Theorien.

Also, merkt euch die Gesichter jener gut, die ihr nur schief anschaut. Über die ihr lästert oder die ihr belächelt.

Einer von ihnen könnte euch auffangen, wenn andere euch fallen lassen.
Einer von ihnen könnte euer Leben bereichern.
Einer von ihnen könnte die Welt verändern!