Details zur Lehrveranstaltung
991.100 – Einführung in den Schulalltag in Theorie und Praxis
Der Kurs „Einführung in den Schulalltag in Theorie und Praxis“ richtet sich in erster Linie an Lehrende, die Deutsch und/oder eine Fremdsprache unterrichten (werden). Es geht darum, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen guten Überblick über die Herausforderungen des
Schulalltags zu bieten.
Schwerpunkt dieses modular aufgebauten Kurses ist eine praktische Auseinandersetzung mit den Zielvorgaben, die aufgrund der 2009 erlassenen Bildungsstandardsverordnung und aufgrund der Einführung einer standardisierten Reife- und Diplomprüfung für alle Schultypen bindend sind.
Typ | Kurs |
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Durchführungszeitraum | • Sommersemester 2016 (ab März 2016) • Wintersemester 2016 (ab Oktober 2016) |
Lerneinheiten gesamt | 32 |
Stunden/Woche | Blockveranstaltung |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Teilnehmerzahl | 5-25 |
Teilnahmegebühr | EUR 200,– |
Kursleitung | Mag. Bettina Wohlgemuth-Fekonja |
Kursbeschreibung als PDF | Einführung in den Schulalltag in Theorie und Praxis |
Anmeldung | per E-Mail an training@rcae.ac.at Anmeldeschluss für SS16 31. März 2016 |
Junge Lehrerinnen und Lehrer stehen vor großen Herausforderungen. Einerseits sehen sie sich mit einer stärker ausgeprägten Heterogenität der Schülergruppen konfrontiert, die sich im Verhalten, in der geistigen Entwicklung, in den Sprachkenntnissen sowie im sozialen Umfeld der Kinder und Jugendlichen widerspiegelt. Andererseits haben sie die Aufgabe, ihre Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, bestimmte, in diversen Verordnungen festgelegte Standards zu erfüllen beziehungsweise über diese hinauszuwachsen.
Zu den wichtigsten Meilensteinen der Bildungslaufbahn gehören die Standardüberprüfung auf der 4. und 8. Schulstufe sowie die standardisierte Reife- und Diplomprüfung am Ende der 12. beziehungsweise 13. Schulstufe. Grundsätzlich baut der gesamte Unterricht vom ersten bis zum letzten Schuljahr auf dem Gedanken der Kompetenzorientierung auf, die sowohl während der Lern- als auch während der Leistungsphasen den Kern der Arbeit darstellt.
Die größten inhaltlichen Herausforderungen auf einem Blick:
- Fächerspezifische Konstrukte/Kompetenzmodelle kennen und verstehen
- Rückwärtiges Lerndesign kennen und umsetzen können
- Kompetenzorientierte Ziele transparent gestalten
- Kompetenzorientierte Unterrichtsaufgaben entwickeln beziehungsweise auswählen
- Verschiedene Aufgabenformate kennen und gezielt einsetzen können
- Kompetenzorientierte, mehrgliedrige Schularbeiten erstellen
- Kriterienkataloge zu verschiedenen Kompetenzbereichen entwickeln
- Schriftliche und mündliche Performanzen standardisiert bewerten
Modul 1: Der Lehrplan und die Bildungsstandardsverordnung (4E)
Fächerspezifische Kompetenzmodelle als Grundlage für die Unterrichtsarbeit
Begonnen wird im Modul 1 mit einer Analyse des Lehrplans und der Bildungsstandardsverordnung, die als Basis für die eigene Unterrichtsarbeit dienen.
Modul 2: Rückwärtiges Lerndesign (4E)
Jahresplanung unter Berücksichtigung der verschiedenen Kompetenzmodelle
In einem nächsten Schritt soll im Modul 2 das Konzept des rückwärtigen Lerndesigns, das bei der Planung eines Unterrichtsjahres eingesetzt wird, vorgestellt und diskutiert werden. Kern der gesamten didaktischen Arbeit an der Schule stellt der Gedanke der Kompetenzorientierung dar.
Modul 3: Kompetenzorientierung im Schulalltag (8E)
Mit fertigkeitsbasierten Aufgaben zu mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortung von Seiten der Schülerinnen und Schüler
Im Modul 3 wird der Begriff der Kompetenzorientierung sowohl theoretisch beleuchtet als auch praktisch umgesetzt. In einer Kombination aus persönlichen Treffen und Online-Sessions sollen kompetenzorientierte Aufgaben analysiert und selbst erstellt werden.
Modul 4: Testentwicklung in der Schule (8E)
Vom Entwickeln der Kriterien zu mehr Transparenz und Fairness. Wie objektive und faire Tests ein aussagekräftiges Feedback und somit eine Qualitätssteigerung des eigenen Unterrichts ermöglichen.
Dem Modul 4 kommt aufgrund seiner thematischen Relevanz im Schulalltag eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist es, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einen Diskurs zum Thema „Leistungsfeststellung“ zu treten. Dabei soll nicht nur über eine Steigerung von Transparenz und Objektivität im Testen, sondern auch über die Frage, wann und wieso Testen grundsätzlich sinnvoll ist, gesprochen werden.
Modul 5: Ist mein Befriedigend auch dein Befriedigend? (8E)
Training im standardisierten Bewerten schriftlicher und mündlicher Performanzen auf Basis diverser Bewertungsraster
Im Modul 5 sollen schriftliche und mündliche Schüler-Performanzen anhand verschiedener Beurteilungsraster bewertet werden. Der Fokus wird dabei auf einen Vergleich der Bewertungen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander gelegt. Für Lehrende ist es unter anderem besonders wichtig, auf bestimmten Schulstufen ähnliche Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler zu haben. Eines der Hauptziele dabei ist die Annäherung unter den Lehrenden in der Bewertung, damit der schulische Erfolg von Schülerinnen und Schülern nicht davon abhängt, von welchem Lehrenden sie unterrichtet werden.
Das Kursziel besteht darin, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine intensive Auseinandersetzung mit den gesetzlich festgelegten Vorgaben und eine praktische Umsetzung theoretischer Inhalte in der Gruppe und im Austausch mit der Kursleitung zu ermöglichen. Zusätzlich zu vorbereiteten Beispielen sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, ihr erworbenes Wissen unmittelbar im Kurs im Rahmen von Aufgabenerstellung, Testentwicklung und Leistungsbeurteilung auszuprobieren. Der Dialog soll dazu beitragen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein besseres Verständnis von den aktuellen Anforderungen und mehr Selbstsicherheit in Hinblick auf ihre zukünftige Lehrtätigkeit entwickeln.
Am Ende des Kurses sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fachlich bestmöglich auf den Einstieg in den Schulalltag vorbereitet sein. Sie sollen eine klare Vorstellung von den inhaltlichen Anforderungen an ihre Arbeit als Lehrperson haben, um sich einerseits problemlos mit den Kolleginnen und Kollegen auf fachliche Gespräche einlassen und um sich andererseits ihrer wichtigsten Aufgabe als Lehrperson widmen zu können – der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.
Der Kurs besteht zu einem Großteil aus Face-to-Face-Treffen, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer individuell, in der Kleingruppe und/oder im Plenum mit den verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten beschäftigen. Die Module 3, 4 und 5 werden unter anderem in Form von Online-Sessions abgehalten, um eine individuell gestaltete Auseinandersetzung mit den Themen der Aufgabenerstellung, der Testentwicklung und der Leistungsbeurteilung zu gewährleisten.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sollen im Kurs viele Ideen sowie konkrete Aufgabenbeispiele für den Einsatz in der Schule geboten werden.
Für die fachliche Kursleitung ist Mag. Bettina Wohlgemuth-Fekonja verantwortlich.
Bettina Wohlgemuth-Fekonja studierte Anglistik und Germanistik als Lehramt an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie ist seit mehreren Jahren an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie an Pädagogischen Hochschulen in der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern tätig. Zusätzlich unterrichtet sie an einer Höheren Bundeslehranstalt (HBLA) in Klagenfurt am Wörthersee.