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Einmal Bildungsrevolution bitte!

Aufgrund des stetigen und zugleich schnellen Wandels, dem unsere Gesellschaft unterworfen ist, sind wir mehr denn je dazu aufgefordert uns laufend weiterzuentwickeln. Erst mit dem richtigen „Werkzeug“ und den dazugehörigen Kompetenzen können wir den Anforderungen der Gegenwart und den Herausforderungen der Zukunft, die sowohl an uns als Einzelperson als auch an die Gesellschaft gestellt werden, gerecht werden. Es bedarf großer Ideen, innovativer Strategien und neuer Konzepte, um unser „Überleben“ als Individuen und als Gemeinschaft zu sichern.

Der Institution Schule, einer der wesentlichsten Stationen in unserem Leben, kommt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle zu. Wie Schule und Lernen in den 9 oder 12 beziehungsweise 13 Jahren erlebt werden, prägt unsere persönliche Einstellung und Haltung gegenüber Bildung und Leistung für den Rest unseres Lebens.

Was Bildung tatsächlich bedeutet, wird besonders seit ein paar Jahren wieder oft und heiß diskutiert. Begleitet von Diskussionen zur Ganztagsschule, zu Individualisierung und Differenzierung oder auch zu einer schon lange geforderten Reduktion der Schülerzahl pro Klasse, gehören die Einführung einer standardisierten Reife- und Diplomprüfung für alle österreichischen Lernenden in AHS und BHS, die Umgestaltung der Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen sowie die dem Bildungs-Monitoring dienenden bundesweit durchgeführten Bildungsstandards-Überprüfungen auf der 4. und 8. Schulstufe zu den aktuellsten und weitestgehenden Änderungen in unserem Schulsystem.

Obwohl alle diese Ansätze wertvoll sind und durchaus zu einer Qualitätssteigerung des Unterrichts beitragen können, sind wir von einer guten und nachhaltigen Lösung noch weit entfernt. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass die einzelnen Stückwerke von Bildungsreformen – wenn auch gut gemeint und grundsätzlich sinnvoll – selten den erwünschten Effekt gebracht haben. PISA und andere internationale sowie nationale Tests beweisen immer wieder aufs Neue, dass viele unserer Lernenden, unabhängig von Alter und Schulstufe, eklatante Schwächen in Bezug auf grundlegende Kompetenzen wie beispielsweise das sinnerfassende Lesen haben. Mögen diese Schwächen in der Schule häufig folgenlos bleiben, so können sie vor allem in der Arbeitswelt oder auch im Bestreben einen bestimmten Bildungsweg einzuschlagen zu Schwierigkeiten führen. Noch viel problematischer als die schwach ausgeprägte Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz junger Menschen ist ihre teilweise auf negativen Schulerfahrungen begründete gleichgültige Haltung gegenüber ihren eigenen Kompetenzen beziehungsweise gegenüber Bildung und Arbeit. Diverse Reformen werden an dieser Situation wenig ändern.

Was unser System benötigt, ist vielmehr eine Bildungsrevolution. Lehren und Lernen müssen völlig neu definiert werden.

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