Klassenraum

Sonntag, 6. August 2017

Weder Regen noch Sturm oder Hagel können uns davon abhalten, die Räumlichkeiten an der VS 15 für unser Sommercamp vorzubereiten. Ganz im Gegenteil, wir machen das sogar in Höchstgeschwindigkeit – wie es sich für Lesehelden eben gehört.

Bis morgen, Kids!

Wir freuen uns!

VS15 St. Georgen am Sandhof

Freitag, 4. August 2017

Wir haben heute den Schlüssel für unsere Location, die VS 15 in St. Georgen am Sandhof, erhalten. Die Schule ist bereit … und wir auch. Drei Tage noch und unsere kleinen Lesehelden starten durch.

Unsere Campleitung Bettina hat heute außerdem noch das letzte Poster für unser Sommercamp fertiggestellt. Es ist total spannend und gleichzeitig etwas beunruhigend, welche Auswirkungen unsere Lebensweise auf unseren Planeten hat. Mal sehen, was unsere Kids dazu sagen und welche Ideen sie für die Zukunft haben.

Earth Overshoot Day

Mittwoch, 2. August 2017

Wusstet ihr, dass der heutige Tag der „Earth Overshoot Day“ des Jahres 2017 ist? Im Deutschen wird dazu „Welterschöpfungstag“ oder „Weltüberlastungstag“ gesagt. Das ist jener Tag, an dem wir alle Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde in einem Jahr nachhaltig bereitstellen kann. Im Moment nutzen wir die Natur 1,7-mal schneller, als sich die Ökosysteme regenerieren können. Das heißt, unser ökologischer Fußabdruck ist leider viel größer als die Biokapazität unserer Erde.

Das wirklich Bedenkliche dabei ist, dass der „Earth Overshoot Day“ vor circa 20 Jahren in den November und vor ungefähr 10 Jahren noch in den Oktober fiel. Heuer fällt er, wie gesagt, auf den 2. August. Wir sind leider zu gut darin, unsere Böden auszubeuten, unsere Meere zu überfischen und zu viel Kohlendioxid auszustoßen.

Als Lesehelden sind wir jedoch nicht bereit, dies einfach so hinzunehmen. Stattdessen suchen wir nach einfachen Lösungen, mit denen jeder von uns – die ganz Großen sowie die ganz Kleinen – zu einem Klimaretter werden kann. Und weil man in einer Gruppe immer mehr Ideen hat als alleine, freuen wir uns schon riesig auf die tatkräftige Unterstützung durch unsere kleinen Lesehelden im Sommercamp. Nur mehr wenige Tage, dann geht es endlich los.

Noch zwei interessante Links:

Hier könnt ihr nachsehen, auf welchen Tag der „Country Overshoot Day 2017“ in Österreich fällt: www.overshootday.org/about-earth-overshoot-day/country-overshoot-days/

Wer sich einen schnellen Überblick über die Erderwärmung und über einfache Lösungen verschaffen möchte, findet hier ganz gute Informationen: www.muttererde.at

Bücher

Donnerstag, 27. Juli 2017

So aufregend!

Wir haben heute noch neue Bücher für das Sommercamp besorgt. Unsere momentanen Favoriten: „Otto und der kleine Herr Knorff“ von Andrea Schomburg, „Supermops und der dreiste Dackelraub“ von Nicolas Gorny und „Mein bestes Fußballspiel – Also fast …“ von Heiko Wolz.

Wir sind schon gespannt, ob die Kids im Camp diese Bücher auch so cool finden wie wir.

Lesehelden Materialien

Dienstag, 25. Juli 2017

Seit Wochen laufen die Vorbereitungen für das Lesehelden – Sommercamp ’17. In diesem Jahr wird es bei uns besonders grün. Es dreht sich nämlich alles um unsere Erde.

Ob unsere kleinen Lesehelden schon wissen, dass Bäume unsere wichtigsten Sauerstoffproduzenten sind oder dass die Regenwälder als die grüne Lunge unseres Planeten bezeichnet werden? Hmm … wenn nicht, werden sie das alles spätestens bei uns im Camp erfahren.

Wir freuen uns schon!

Fortbildung: Die andere Seite der Medaille

Fortbildung: Die andere Seite der Medaille

Innerer Monolog einer Seminarlöwin

Geschafft … 5 Stunden Unterricht, in der großen Pause ein Elterngespräch … bin wieder einmal nicht zum Essen gekommen – vielleicht kann ich ja unterwegs ein Weckerl kaufen … WC muss aber sein – dann geht’s zur Fortbildung an die PH … schade, dass es so gut wie gar keine mehrtägigen Seminare mehr gibt … sicher eine Kostenfrage – oder hat das nicht diese längst schon abgeschasselte Stadtschulratspräsidentin verfügt?

Also fahren wir halt quer durch die Stadt zur PH, da ist man so richtig frisch und aufnahmefähig nach dem Unterricht, halt, ich muss mich noch für morgen für den EDV-Raum eintragen und eine Kollegin fragen, ob sie mit mir tauscht – „Nein Gökhan, jetzt kannst du nicht mehr in die Klasse! – Was, du hast deinen Schlüssel vergessen? Na, warte, ich sperr‘ dir noch einmal auf!“

So, aber jetzt geht’s los. Ich fahr besser öffentlich, weil man in der Gegend der PH ja doch keinen Parkplatz kriegt, ein Kaffee wär jetzt gut … Manchmal frage ich mich, wieso man früher Fortbildungskurse finanzieren konnte, die eine ganze Woche dauerten – ja, Montag bis Freitag, irgendwo in einem abgehalfterten Hotel in der Pampa – und am Anfang beinhart frontal für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ganz hinten haben wir halt getratscht oder auch Karten gespielt … Dann kamen die 90iger und damit eine ganz andere Seminarkultur: Am Montag gab es illustre Kennenlernspiele – an den Haaren herbeigezogen und teilweise reichlich peinlich – man musste sich z. B. vorstellen, ein Gegenstand aus dem Raum zu sein, und dann darüber sprechen – ich kann mich noch genau erinnern, wie ich damit kämpfte, mich als Heizkörper zu sehen … oder irgendwelche Töne lauschen und sagen, wie man sich dabei fühlt … Am Dienstag gab es Gruppenfindung und Themenwahl, am Mittwoch wurde diese wieder umgestoßen, am Donnerstag gab es Streit über die Definition der Aufgabe und am Freitag folgten mehr oder weniger fantasievolle Präsentationen … aber Spaß hat es irgendwie doch gemacht und zur Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen beigetragen … hoppla, jetzt hätte ich fast vergessen, umzusteigen … und da vorne ist ein Standl, da kauf ich mir eine Kleinigkeit und ein Wasser, auf die PH-Mensa kann man sich ja auch nicht verlassen, hoffentlich lässt der Bus nicht allzu lange auf sich warten … und plötzlich gab es die Seminare nicht mehr … nur mehr NACH dem Unterricht und entfallen darf auch nix – da soll man sich ein halbes Jahr vorher anmelden, wenn man den Stundenplan noch gar nicht kennt, und wenn man dann Nachmittagsunterricht hat, darf man nicht fahren … nur mehr ein paar privilegierte Seminare finden in der Dienstzeit statt und natürlich die Leitertage … obwohl Bildungsexperten finden, dass diese 4-stündigen „Kürsli“ gar nicht nachhaltig sind … egal … fängt schon mit dem PH-Online an … ich werde dieses Programm nie durchschauen und finden tu ich auch nix – und warum schreibt es „Warteliste“, wenn man angenommen wurde?

Inhaltliche Seminare für mein Zweitfach werden schon lange nimmer angeboten, das ist schade … angeblich darf das nicht sein, hat uns eine Vortragende gesagt, weil der Fokus derzeit auf Kompetenzen und Methoden gelegt werden muss … Könnte man das nicht vielleicht verbinden? Überhaupt: KOMPETENZEN! STANDARDS! EVALUATION! KOMPETENZORIENTIERT! Das hängt mir schon zum Hals heraus, wenn jedes Seminar mit der Definition von solchen Begriffen beginnt – sicherlich von Weinert, das hab ich schon 1000mal gehört … und dann folgen 60 Powerpoint-Folien, am schrecklichsten 1:1 vorgelesen – angeblich werden die Seminare und Fortbildungen so auch standardisiert – allerdings, wenn ohne Esprit vorgetragen, auch furchtbar fad…

Freilich muss man sich selber auch ein bisserl an der Nase nehmen – immer sind die eigenen Beiträge auch nicht gerade aufregend … wenigstens muss man fast keine Rollenspiele mehr machen, das hab ich früher auch sehr gehasst … aber mitunter wären ein paar eigene Ideen und konstruktive Mitarbeit halt auch hilfreich … so, noch zwei Stationen mit dem Bus, dann hab ich es geschafft … was ich mir auch noch denke, ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem Fortbildungsseminar haben: Manche möchten unbedingt fertige „Lösungen“ – das kann ein Seminar aber einfach nicht bieten, zu unterschiedlich ist die Teilnehmerschaft und deren Background, außerdem kann man sich fertige Blatteln genug aus dem Netz holen – jeder kennt doch hier die „einschlägigen“ Seiten … manche wollen sich nur selber reden hören und ihre Probleme schildern, aber das ist wohl eher was für die Supervision … ICH hätte gerne eine/n lustige/n und mitreißende/n Vortragende/n, bei dem man merkt, dass sie/er sich mit dem Hintergrund eines schulischen Problems auseinandergesetzt, aber auch einen Einblick in unsere tägliche Arbeit in der Schule hat, man sollte verschiedene Zugangsweisen zu einem bestimmten Thema erfahren, das ganze spannend und mit Methodenvielfalt dargeboten … und dann würden wir Teilnehmer/innen wohl auch den Spagat zwischen Theorie und Praxis schaffen und motiviert zur Fortbildung gehen … so, jetzt bin ich angekommen – oje, Haus 5, nicht das auch noch – der herbe Charme der 70er – wieso hält die Firma meines Mannes ihre Seminare in schönen Hotels ab … gab es da nicht Untersuchungen, inwiefern die Lernumgebung das Ergebnis beeinflusst?

„Entschuldigung, es tut mir leid, ich bin leider etwas spät … aber ich hatte 5 Stunden Unterricht und musste dann die Öffis nehmen …“

Lesen Sie auch Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung.

Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung

Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung

Anleitung zum erfolgreichen Umgang mit der Fortbildung(spflicht)1

Achtung!
Nur weiterlesen, wenn Sie APS-Lehrperson sind, denn für Lehrerinnen und Lehrer an AHS/BHS etc. besteht sowieso keine dezidierte Pflicht zum Nachweis der Teilnahme an Fortbildungs-Lehrveranstaltungen. Sie können sich also in diesem Fall nach dem Abschluss Ihres Studiums und Ihres Probejahrs in Ihrer unterrichtsfreien Zeit anderen Interessen widmen, sofern Ihnen dies Ihre Vernunft und das Lernverhalten Ihrer Schülerinnen und Schüler erlauben.

Für APS-Lehrende besteht eine Fortbildungspflicht von 15 Einheiten pro Schuljahr, theoretisch zumindest. Finden Sie also umgehend heraus, ob Ihre Schulleitung und/oder Ihre Schulaufsicht dies nachfragt und/oder kontrolliert. Wenn nicht, gilt für Sie der letzte Satz aus dem ersten Absatz.

Falls in Ihrer Schule beziehungsweise in Ihrem Bezirk doch Wert auf Fortbildung gelegt wird, – keine Sorge! – bleiben Ihnen noch mehrere Möglichkeiten, diese Pflicht freizeitschonend zu erfüllen:

  1. Melden Sie sich zu möglichst exotisch klingenden, wahrscheinlich unsympathisch erscheinenden und an ungünstigen Terminen geplanten Fortbildungsveranstaltungen an (z. B. „Die Verbesserung der Kompetenzenevaluation in Verbindung mit SQA in Hinblick auf die neue Erlasslage“). Erfahrungsgemäß werden diese wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. Einen zusätzlichen Vorteil können Sie verbuchen, wenn Sie den Beliebtheitsgrad der Vortragenden kennen.
  2. Für Risikofreudige: Melden Sie sich zu möglichst interessant klingenden, wahrscheinlich sympathisch erscheinenden und an günstigen Terminen geplanten Fortbildungsveranstaltungen an („Arbeitsblätter für den * Unterricht“). Vermutlich ist der Kurs überbucht und Sie kommen lediglich auf die Warteliste.
  3. Buchen Sie einen Fortbildungskurs, der Ihrem Freizeitverhalten nicht allzu sehr entgegensteht – „Nordic Walking auf der Donauinsel“, „Stadtspaziergang in der historischen City“, „Kreatives Töpfern“, „Sammeln von Heilkräutern“ oder „Volleyball für Anfänger“ – und verbuchen Sie den Nachmittag als kostenloses Pendant zu Ihrem üblichen Volkshochschulangebot.

Haben Sie sich aber tatsächlich zu einer Fortbildungsveranstaltung angemeldet, die auch stattfindet, müssen Sie immer noch nicht verzweifeln, denn …

  • Sie könnten immer noch auf dem Weg in die Bildungseinrichtung erkranken,
  • Sie könnten kurz nach dem Beginn der Veranstaltung erkranken,
  • Sie könnten kurz vor oder nach dem Beginn der Veranstaltung eine dringende Nachricht eines Verwandten erhalten, dass der Hund entlaufen, die Schwiegermutter erkrankt oder die Installationen des WCs defekt etc. sei/en und dass Ihre sofortige Anwesenheit daheim vonnöten sei, woraufhin Sie die Veranstaltung umgehend verlassen müssten.

In all diesen Fällen sollten Sie Wert auf die Aushändigung einer Teilnahmebestätigung legen beziehungsweise sicherstellen, dass diese auf PHonline für Sie verfügbar ist. Immerhin hatten Sie ja den guten Willen sich fortzubilden.

WENN Sie aber nun wirklich an der Fortbildung teilnehmen müssten,

  • könnten Sie ein wenig am Gang herumtrödeln, Kaffee trinken, rauchen und/oder mit befreundeten Lehrpersonen tratschen, denn schließlich ist der informelle Austausch sehr wichtig,
  • könnten Sie jeglichen innovativen Ansatz der Vortragenden gekonnt mit „Das geht mit unseren Schülerinnen und Schülern nicht!“ oder „Das ist viel zu schwer!“ abschmettern,
  • könnten Sie jegliche Aufforderung, selbst etwas zu erarbeiten, zu erstellen oder zu präsentieren mit der Feststellung „Na, dazu hab ich jetzt gar keine Lust!“, „Ich hab heute schon in der Schule gearbeitet …“ oder „Nicht das auch noch …!“ torpedieren,
  • könnten Sie schließlich die Evaluation der Veranstaltung mit „Nicht genug/zu wenig/zu viel/viel zu viel Praxisbezug“ und/oder „Nicht genug/zu wenig/zu viel/viel zu viel Theorie/Niveau“ kommentieren.

Selbstverständlich sind zu allen Vorschlägen noch kreative Variationen möglich.

Vielleicht denken Sie aber doch ganz anders, wenn Sie in der Klasse stehen und nach Möglichkeiten suchen, Ihren Unterricht innovativer, abwechslungsreicher, motivierender und erfolgreicher zu gestalten. Vielleicht ist es nur das unzureichende und/oder uninteressante Angebot der Fortbildungsinstitutionen, das Sie von effektiver Fortbildung abhält? Die falschen Themen? Oder das schlechte Setting? Die unzulänglichen Locations? Die faden, praxisfernen und/oder abgehobenen Vortragenden? Oder ist es vielleicht zu viel verlangt, theoretische Ansätze und neue Erkenntnisse aus der Bildungsforschung selbständig in die eigene Berufspraxis zu transferieren?

Es ist eine Tatsache, dass sich die Fortbildungsveranstaltungen der verschiedenen Bildungseinrichtungen in den letzten Jahren nicht gerade über einen Ansturm an Fortbildungswilligen freuen durften. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig2.

Möglicherweise handelt es sich aber doch um sich gegenseitig verstärkende Einflüsse. Eine Trendumkehr wäre im Sinne aller Beteiligten mehr als wünschenswert, denn ohne Lehrerfortbildung ist Schul- und Unterrichtsentwicklung unmöglich.

Lesen Sie auch Fortbildung: Die andere Seite der Medaille.

 

1 siehe LDG § 29 Abs. 3 „Der Landeslehrer hat um seine berufliche Fortbildung bestrebt zu sein.“ und SchUG § 17 Abs. 1 „Der Lehrer hat in eigenständiger und verantwortlicher Unterrichts- und Erziehungsarbeit die Aufgabe der österreichischen Schule (§ 2 des Schulorganisationsgesetzes) zu erfüllen. In diesem Sinne und entsprechend dem Lehrplan der betreffenden Schulart hat er […] den Lehrstoff des Unterrichtsgegenstandes dem Stand der Wissenschaft entsprechend zu vermitteln[.]
2 Einige davon finden sich im vorliegenden Text, der als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage dienen soll.

Testen – Weder Fluch noch Segen

Testen – Weder Fluch noch Segen!

Ein Kommentar anlässlich des Artikels „Neuer Test soll Risikoschüler identifizieren“1

„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, kommentiert Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) die Ergebnisse der letzten Pisa-Studie.2

Das größte Problem besteht darin, dass sich die Politik nicht ausreichend mit dem Thema „Testen“ beschäftigt. Für Politikerinnen und Politiker, die temporär wirken oder walten dürfen – je nachdem, wie man es sieht – zählt der kurzfristige Erfolg. In diesem Fall bietet es sich selbstverständlich an, sich eher jenen Mitteln zu verschreiben, die vermeintlich messbar sind.

Bedenklich ist, dass diverse Entscheidungen oder Aktionen von starker Kurzsichtigkeit und mangelnder Information beziehungsweise Kompetenz geprägt sind. Österreich ist erst seit wenigen Jahren im „Testfieber“. Während wir noch vor fünfzehn Jahren vielleicht einen Test bundesweit durchführten, „dürfen“ unsere Schülerinnen und Schüler mittlerweile aus einem richtigen Bouquet an Tests wählen: PISA, TIMS, PIRLS, BISTA und SRDP, ganz zu schweigen von den vielen länderspezifischen Tests, die von der Volksschule bis hin in den tertiären Bereich Einzug gehalten haben.

Noch viel bedenklicher wird es, wenn man sich die Inhalte diverser Tests genauer ansieht. Bereits in manchen Lesetests für die Volksschule gewinnt man den Eindruck, die Kinder müssten ihr Allgemeinwissen und ihren Hausverstand vor der Klasse abgeben, bevor sie eine Überprüfung machen. Gerade die oft mindere Qualität vieler Testaufgaben lässt darauf schließen, dass der Test weniger dazu verwendet wird, um den Leistungsstand der Testteilnehmenden zu evaluieren. Stattdessen erfüllt er vielmehr einen Selbstzweck; einfach Testen des Testens wegen.

Österreich hätte aufgrund seiner doch relativ spät einsetzenden systematischen und standardisierten Auseinandersetzung mit dem Testen die Möglichkeit, sich weltweit an den verschiedensten Modellen zu orientieren und sich im wahrsten Sinne die Rosinen aus all diesen Beispielen herauszupicken. Unsere Politikerinnen und Politiker hätten vor allem die Möglichkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen und – anstatt diese nachzuahmen – wegbereitende Konzepte zu entwickeln, die international als Vorbild dienen könnten. Wir hätten jetzt die Möglichkeit, gerade in der Schule einen Paradigmenwechsel vorzunehmen und einen bedeutenden Umdenkprozess zu starten.

Es geht darum, Tests als Evaluierungstools zu sehen, Zeit und Energie in die Erstellung qualitativ hochwertiger Aufgaben zu investieren und die eigene Haltung dem Testen gegenüber neu zu definieren.

1 http://derstandard.at/2000052718645/Test-soll-Risikoschueler-identifizieren vom 17.2.2017
2 http://diepresse.com/home/bildung/schule/5130511/Pisa_Weltweit-groesste-Geschlechterkluft?offset=425&page=10 vom 6.12.2016